FILMVORFÜHRUNGEN
Mein Vater
ist ein Drama aus dem Jahr 2003 von Andreas Kleinert mit Götz George, Klaus J. Behrendt und Ulrike Krumbiegel.
Zum Film:
Eine glückliche junge Familie mit zwei Kindern hat sich soeben einen Traum erfüllt und ist in das eigene Reihenhaus eingezogen. Die Renovierungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, als sie erfahren, dass der Vater des Mannes einen Schwächeanfall erlitten hat. Götz George spielt in "Mein Vater" einen Busfahrer Anfang sechzig, dessen Zustand sich innerhalb kurzer Zeit rapide verschlechtert. Zunächst lässt er bloß ein paar Haltestellen aus, dann folgt die Entlassung. Er findet nicht mehr heim. Zigaretten und Tageszeitungen bewahrt er im Kühlschrank auf ("Da bleiben die Nachrichten länger frisch"), Wurst und Käse liegen draußen. Weil Richard (Götz George) also ganz offensichtlich nicht mehr allein leben kann, nehmen ihn sein Sohn Jochen (Klaus J. Behrendt) und dessen Frau Anja (Ulrike Krumbiegel) zu sich. Damit aber kommt es zu neuen Problemen: Richard entwickelt neben der Vergesslichkeit nun auch Trotz und Bosheit, bezichtigt die Schwiegertochter regelmäßig des Diebstahls und wird gewalttätig. Außerdem ist die Familie auf beide Gehälter angewiesen, um ihr neugebautes Haus abbezahlen zu können. Vater Richard aber braucht Betreuung rund um die Uhr; fast zwangsläufig kommt es zur Krise zwischen dem Ehepaar. Richard leidet an einer irreversiblen Demenz, deren Ursache die Alzheimer-Krankheit ist. Sein Zustand verschlechtert sich Tag für Tag und dramatischer als alle erwarten. Als Richard schließlich eine Bedrohung für das Haus und die Familie darstellt, hält die Ehefrau Anja die Situation nicht mehr aus; sie zieht zu ihrer Mutter. Schließlich ist Jochen allein mit seinem Sohn und mit dem alten Vater. Jochen opfert ihm seine ganze Zeit. Eines abends verlässt Richard mit dem Einverständnis seines Sohnes das Haus; sein Ende ist ungewiss...
Vergiss mein nicht
Dokumentarfilm von David Sieveking:
„Aus der Tragödie meiner dementen Mutter ist kein Krankheits-, sondern ein Liebesfilm entstanden, der mit melancholischer Heiterkeit erfüllt ist“, so der Produzent David Sieveking.
Vergiss mein nicht ist ein Film über die Liebe – zwischen Mutter und Sohn, Eltern und Kindern, Mann und Frau. Vergiss mein nicht ist auch ein Film über Alzheimer-Demenz – eine Erfahrung, die viele Familien erschüttert und verändert; persönlich, warmherzig, humorvoll und optimistisch. Eine Geschichte, die keinen unberührt lässt
Zum Film:
David – ein bekannter Filmemacher - zieht wieder zu Hause ein und übernimmt für einige Wochen die Pflege seiner demenzerkrankten Mutter Gretel, um seinen Vater Malte zu entlasten, der sich seit seiner Pension vor fünf Jahren um seine Frau kümmert. Während Malte in der Schweiz für ein paar Wochen neue Kraft tankt, versucht sich David als Pfleger seiner Mutter. Mit dem Einverständnis der Familie dokumentiert er seine Zeit mit Gretel: David ist plötzlich Sohn, Betreuer und Dokumentarfilmer in einer Person. Seine Gegenwart und die Anwesenheit des Filmteams wirken erfrischend auf die Mutter, die endlich wieder Eigeninitiative entwickelt und neue Lebensfreude zeigt. Trotz ihrer zeitlich wie örtlichen Orientierungslosigkeit bleibt Gretel heiter und gelassen: Sie hält sich für eine junge Frau und David für ihren Mann Malte. David gelingt es, mit seiner verwirrten Mutter wunderbar lichte Momente zu erleben. Sie verliert ihr Gedächtnis, ihren Sinn fürs Sprechen, aber sie gewinnt etwas anderes: eine entwaffnende Ehrlichkeit und Unschuld, gepaart mit überraschendem Wortwitz und weiser Poesie. Als David zusammen mit Gretel in die Schweiz fährt, um Malte aus seinen Ferien abzuholen, gewinnen seine Recherchen an Brisanz. Hier lebten seine Eltern in den 70er Jahren. David begegnet alten Genossen und Weggefährten, erfährt pikante Geschichten aus dem Liebesleben seiner Eltern, von den Krisen ihrer „offenen Ehe“. Nun, am Ende ihrer mehr als 40-jährigen Beziehung, kommen sich Gretel und Malte so nah wie noch nie. Zum Hochzeitstag fährt das Paar nach Hamburg, wo ihre Liebe einst begann. Es wird ihre letzte gemeinsame Reise. Aus Gretels Krankheit entsteht ein Neuanfang, und aus Davids biografischem Filmprojekt wird eine Liebeserklärung an das Leben und die Familie – eine Reise in die Vergangenheit seiner Eltern, dem Schlüssel seiner eigenen Geschichte.
Eines Tages…
Der Spielfilm „Eines Tages…“mit Horst Jansen u.a. ist ein Film, der in drei ineinander verwobenen Episoden von Menschen mit Demenz in unterschiedlichen Krankheitsstadien erzählt.
Zum Film:
Das Gesicht der alten Frau ist verwittert. Aus dem Bett heraus hält Hede mit beiden Händen die Wangen ihres Sohnes Leon fest. In ihren Augen steht die Angst. „Bring mich nicht zur Polizei, Leon!“ Ihr Flüstern ist gebrochen: „Mein Kopf ist ein Loch…., aber bitte bring’ mich nicht weg.“
Eine Schlüsselszene des Spielfilms „Eines Tages…“. Im Mittelpunkt der ersten Episode steht der Architekt Frieder (Heinrich Schafmeister). Die ersten Anzeichen der Krankheit brechen mitten ins Leben, wo sie niemand erwarten würde. Irritation, Angst und Verdrängung entfernen den Betroffenen von seiner Familie und seinen Freunden. Die zweite Episode handelt von einer fortgeschrittenen Demenz. Annette und ihr Bruder Leon (Irene Fischer, Herbert Schäfer) müssen erkennen, dass ihre Mutter Hede (Verena Zimmermann) nicht mehr alleine für sich sorgen kann. Doch wie die weitere Pflege aussehen soll, darüber gehen ihre Vorstellungen weit auseinander. Es kommt zum Konflikt. In der dritten Episode geht es um die Geschichte von Margot (Annekathrin Bürger), deren Mann Jakob (Horst Janson) schon länger von der Krankheit betroffen ist. Das Ehepaar ist gut eingespielt. Margot weiß mit der Demenz umzugehen, liebt ihren Mann und würde ihn niemals in ein Heim „abschieben“. Als sich die Lage verschlimmert spürt sie zunehmend, dass sie ihr eigenes Leben vergessen hat und lernen muss, Verantwortung abzugeben. Die Beraterin Miriam (Ulrike C. Tscharre) hilft, die entscheidenden Schritte zu tun.
Ach Luise
Kurzspielfilm von Irene Graf
Mit dem Kurzspielfilm „Ach Luise“ beendete Irene Graef erfolgreich ihr Studium an der KHM. Im Herbst 2008 feierte das halbstündige Drama seine Premiere auf den Hofer Filmtagen. Nach Präsentationen auf Festivals und einer Fernsehausstrahlung auf dem Bayerischen Rundfunk erscheint der Spielfilm nun zusammen mit dem Kurzfilm „Dunkelrot“ bei Matthias Film auf der DVD „Zeit des Vergessens“. Beide Filme handeln von den Auswirkungen der Krankheiten Demenz und Alzheimer im Leben älterer Menschen. Irene Graef wurde 1973 in Oberhausen geboren und studierte von 2005 bis 2008 im Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Zurzeit schreibt sie das von der Filmstiftung NRW geförderte Drehbuch „Was am Ende bleibt“ für ihr Spielfilmdebüt.
Zum Film:
In „Ach Luise“ geht es um eine an Demenz erkrankte Ehefrau, die von ihrem Mann nicht länger alleine gepflegt werden kann. Schon bald nach der Diagnose Alzheimer erkennen muss Friedrich erkennen, dass er seine geliebte Frau Luise nicht mehr alleine pflegen kann. Widerwillig bringt er sie in ein Pflegeheim. Dort lebt auch Hans, die große Jugendliebe Luises. Zwischen den beiden an Demenz Erkrankten funkt es erneut. Von dem neuen Leben im Altersheim, dem Wiedersehen einer Jugendliebe und den damit ungeahnten Folgen erzählt der Film auf tragikkomische Weise. Friedrich muss erleben, wie ihm seine Frau immer weiter entgleitet. Als Hans zurück nach Hause geholt wird, bricht Luise zusammen. Friedrich muss handeln, wenn er Luise retten will.
Dunkelrot
Kurzspielfilm von Horst Janson
Zum Film:
In dem Film „Dunkelrot“ geht es um Hannah und Erich, ein Paar Anfang 60. Sie könnten ein schönes Leben führen – wäre Hannah nicht an Alzheimer erkrankt. Erich hat sich in dieser Situation eingerichtet. Er pflegt seine demente Frau Hannah, die mit Fortlauf der Krankheit zunehmend Erinnerungen an die gemeinsame Zeit ebenso vergisst wie das Ausführen einfacher Alltagstätigkeiten. Die Beziehung zwischen den beiden wird auf eine zusätzliche Probe gestellt, als Erich Fotos findet, die Hannah mit einem fremden Mann zeigen…